Viele Unternehmen leiden unter einer hohen Mitarbeiterfluktuation. Eine hohe Fluktuationsrate kostet Zeit, Geld und bringt Teams, Unternehmen und auch Prozesse durcheinander. Aber was sind die Gründe dafür und vor allem: Was können Sie dagegen tun? Finden Sie hier einen kurzen Überblick über eine sehr tief gehende Materie.
Die häufigsten Ursachen von Fluktuation
Wegen 100,– Euro netto verlässt kaum ein Mitarbeiter ein Unternehmen. Die Ursachen liegen immer tiefer. Manche Gründe sind persönlicher Natur und können recht spontan auftreten, meistens jedoch hat ein Arbeitsplatzwechsel eine längere Vorgeschichte. Hier finden Sie einige Gründe für den Wechsel von Mitarbeitern
- Unzufriedenheit
ist der Hauptgrund zum Verlassen eines Arbeitgebers. Fehlende Perspektiven, schlechtes Arbeitsklima, nicht eingehaltene Zusagen oder einfach empfundene Nichtbeachtung sorgen für die Bereitschaft, den aktuellen Job zu kündigen. - Persönliche Brüche/Neuorientierung
In diesem Fall ist der Arbeitgeber chancenlos. Wenn ein Mitarbeiter einen Traum verwirklichen will oder tritt durch eine persönliche Veränderungen seine Werte und Lebensinhalte neu definiert, ist das berufliche Umfeld daran nur in den wenigsten Fällen beteiligt. - Geänderte Ansprüche
Andere Vorstellungen von der umgebenden Infrastruktur können durchaus auch ein Grund sein, den Job zu verlassen. Beispiele sind eine bessere Verkehrsanbindungen oder bessere kulturelle Angebote.
Hohe Mitarbeiterfluktuation bringt viele Nachteile mit sich
Mit einer hohen Mitarbeiterfluktuation nehmen Firmen viele schwerwiegende Nachteile in Kauf. Dazu gehören:
- Hohe Kosten
Zu den anfallenden Kosten gehören unter anderem:
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- Kosten für die Suche nach Ersatz
- Kosten für anfallende Überstunden, die andere Mitarbeiter leisten müssen, um die entstandene Lücke zu schließen
- Kosten für die Einarbeitung des neuen Mitarbeiters
- Eventuell Kosten für Aufträge, die nicht angenommen werden oder nicht termingerecht abgeschlossen werden können
- Produktivitätsverlust
Mitarbeiter, die die Firma in absehbarer Zeit verlassen werden, haben oft nicht mehr den Biss wie zuvor. Dadurch sinkt ihre Arbeitsleistung. Die Kollegen bemerken das natürlich, wodurch meistens auch die allgemeine Stimmung und in Folge die allgemeine Leistung und Einsatzbereitschaft sinkt. - Verlust von Knowhow
Nur in wenigen Fällen ist es möglich, den nachfolgenden Mitarbeiter rechtzeitig in der Firma aufzunehmen und so eine professionelle Übergabe zu gewährleisten. Meistens entsteht zwischen dem Abgang des alten und dem Arbeitsbeginn des neuen Mitarbeiters eine zeitliche Lücke. Dadurch werden die Agenden an eine dritte Person übergeben, die dann neben ihrer eigenen Tätigkeit die zusätzliche Arbeit macht und den neuen Kollegen auch noch einschulen muss. Wie bei der stillen Post gehen hier immer wichtige Informationen verloren. - Teamgefüge
Mit jedem neuen Mitarbeiter wird das Teamgefüge neugestaltet. In diesem Prozess gibt es mehrere Abschnitte, in denen viele Fehler gemacht werden. Jeder Mitarbeiter muss seine Position im Unternehmen neu bestimmen oder behaupten. Das sorgt für Unruhe und Verunsicherung.
Wie vermeidet man Fluktuation?
- Finden Sie die Ursache
Was ist der Grund für eine hohe Mitarbeiterfluktuation? Das müssen Sie herausfinden. Führen Sie Trennungsgespräche und hinterfragen Sie genau die Beweggründe. Am erfolgreichsten sind diese Gespräche, wenn sie von einer externen Person geführt werden. Einer neutralen, außenstehenden Person öffnen sich die Mitarbeiter leichter. Führen Sie außerdem jährlich zumindest ein strukturiertes Gespräch mit jedem Mitarbeiter. Auch hier haben es externe Professionisten leichter, an die Mitarbeiter heranzukommen. - Mitarbeiterbindung
Zeigen Sie ihren Mitarbeitern, wie wichtig sie für das Unternehmen und auch für Sie als Führungskraft sind. Neben einem ansprechenden Gehalt gehören laufende Aufmerksamkeit sowie Vertrauen zu den ganz wichtigen Punkten, die einen Mitarbeiter an ein Unternehmen binden. Kaum jemand möchte das in ihn gesetzte Vertrauen enttäuschen, deshalb haben Mitarbeiter, denen Verantwortung übertragen wird, eine viel höhere Bindung an ihr Unternehmen als Mitarbeiter, denen jeder Handgriff vorgeschrieben wird.