Der Polsprung in der Arbeitswelt

Der Polsprung in der Arbeitswelt

Sie haben bestimmt schon einmal vom Polsprung gehört. So bezeichnet man die plötzliche Umkehr des magnetischen Feldes der Erde – also, wenn der Nordpol zum magnetischen Südpol wird und umgekehrt. Obwohl der Name Sprung ein plötzliches Ereignis andeutet, dauert diese Veränderung nach derzeitigem Wissensstand mindestens Jahrzehnte – was in der Erdgeschichte wohl als plötzliches Ereignis zu beschreiben ist.

Aber was hat das mit der heutigen Arbeitswelt zu tun? Ganz einfach, wir befinden uns in genau so einem Polsprungszenario. Wie bereits in früheren Artikeln beschrieben, geht die Babyboomergeneration nach und nach in Pension. Und die nachfolgenden Generationen können diese Lücke quantitativ nicht schließen – das geht schon aus der Bevölkerungspyramide hervor.

Auf welche Branchen sich der Polsprung auswirkt

Erschwerend wirkt jedoch für viele Branchen, dass sich auch die Berufs- und Ausbildungsziele der nach 1990 geborenen stark verändert haben. Klassische Berufe wie Mechaniker, Installateur oder auch Bankangestellter sind in der Beliebtheitsskala weit nach unten gerutscht, neue Medien, EDV und andere sind an deren Stelle getreten.

Aus dieser Entwicklung folgt eine Polumkehr, das heißt, dass wir am Beginn eines Arbeitnehmermarktes stehen, der kein vorrübergehendes Phänomen ist. Im Gegenteil: Wir müssen uns daran gewöhnen, dass er zur neuen Normalität wird.

Daraus ergeben sich ganz neue Notwendigkeiten. Für ganze Branchen bedeutet das, dass sie massiv an ihrem Image arbeiten müssen, um auch in Zukunft für Bewerber interessant zu sein. Für die einzelne Firma ist die Veränderung in jedem Fall enorm. Auch wenn es im ersten Moment merkwürdig – weil ungewohnt – klingt; die Firmen müssen ab sofort die Rolle des Bewerbers übernehmen.

Warum sich Firmen bei potenziellen Mitarbeitern bewerben müssen

Lehnen Sie sich ruhig kurz zurück und lassen Sie diese Aussage auf sich wirken, lieber Eigentümer, lieber Personalchef. Wir erleben die totale Umkehrung der Verhältnisse, die wir jahrzehntelang kannten und an die wir alle unsere Strategien ausgerichtet haben. Die potenziellen Mitarbeiter können sich aussuchen, bei wem sie anheuern und bei wem sie bleiben. Die Menschen werden aus einem Arbeitgebermenü wählen können. Und jetzt überlegen Sie bitte einmal, ob das Menü, das Sie diesen Leuten anbieten, eher das eines Dönerstands, Beisls oder Haubenlokals ist.

Je nachdem, was Sie auf Ihrer Karte stehen haben, werden Sie ein gefragter Arbeitgeber sein oder eben nicht. Aber was gehört zu einem ordentlichen Menü? Hier ein paar Grundlegende Gänge, die bei keinem Arbeitgebermenü fehlen dürfen.

  1. Professionelle Personalarbeit von der Suche bis hin zur laufenden Betreuung der Mitarbeiter
  2. Ein faires Gehalt – wer das Minimalgehalt nach KV bietet wird auch nur das entsprechende Personal mit der Minimalleistung bekommen
  3. Flexibiltät von Seiten des Arbeitgebers
  4. Arbeitszeitregelungen die den Wunsch der Mehrheit der Menschen nachkommen (z.B. 4 Tagewoche)

Es gibt noch viele Möglichkeiten, die Attraktivität eines Arbeitgebers zu steigern und wir werden Sie laufend mit Informationen zu diesem Thema versorgen. Nächste Woche lesen Sie – passend zu unserem heutigen Beitrag – ein aktuelles Beispiel aus unserer Praxis.