Wie „hausgemacht“ ist der Fachkräftemangel? Ein Vergleich aus unserer Praxis.

Wie „hausgemacht“ ist der Fachkräftemangel

Heute wollen wir uns zuallererst für die vielen Reaktionen bedanken, die wir in unserer Maibox hatten. Der Großteil war voller Neugier und Wunsch nach Informationen zu Möglichkeiten, ein paar wenige teilen unsere Meinung nicht. Aber auch daraus sind spannende Diskussionen entstanden und wir freuen uns auch sehr über diese Rückmeldungen.

Wie Sie potenzielle Mitarbeiter unter Garantie vergraulen

Aber jetzt möchte ich zu dem Beispiel kommen, das ich Ihnen letzte Woche versprochen hatte. Wir gehen dafür in eine Branche, die es derzeit ganz besonders hart getroffen hat – in die Gastronomie.

Wir haben laufend Anfragen für die Personalsuche in diesem Bereich, nicht alle nehmen wir an. Das Warum ist schnell erklärt: Wenn die Bedingungen für Arbeitnehmer nicht passen – also die Suche nach gutem, und ich meine wirklich gutem Personal aussichtslos ist, fangen wir mit einer Suche gar nicht an.

Ein solches Beispiel möchte ich Ihnen hier zeigen. Die Rahmenbedingungen des anfragenden Eigentümers waren wie folgt:

  • Lokal in Bestlage
  • Dienstzeiten nach Bedarf
  • Bezahlung max. Euro 100,– über KV

Dieser Unternehmer beklagte sich auch, dass „seine Leute“ auch laufend von der Konkurrenz abgeworben werden und er nur noch „Mitarbeiter aus dem Osten“ fände. Auf unsere Frage, warum er nicht bessere Konditionen anbietet, kam als Antwort, dass dann die alten Mitarbeiter auch mehr wollen würden. Dass sie das jetzt auch schon wollen und deswegen sein Unternehmen verlassen, konnte er nicht akzeptieren.

Die Alternative: Bieten Sie mehr!

Eine Woche später hatten wir ein Gespräch mit einem Hotelbetreiber, der einen anderen Zugang gewählt hat. Das sind die Rahmenbedingungen für seine Mitarbeiter:

  • Garantierte 4-Tage-Woche
  • Ganzjahresanstellung (14 Gehälter – Jänner und Feber ist das Hotel geschlossen – Sie bekommen dennoch Ihr Gehalt inkl. Urlaubsgeld)
  • Das Gehalt deutlich über KV
  • Am Ende der Saison: eine Woche bezahlter Urlaub inklusive Flug
  • Kostenfreie Wohnmöglichkeit in einer traumhaften Gegend (Sie können natürlich auch mit dem PKW oder dem firmeneigenen Bus für die MitarbeiterInnen anreisen)
  • Kostenfreie Verpflegung

Aber warum macht dieser Unternehmer (und es handelt sich um einen höchst erfolgreichen Unternehmer) das? Er hat erkannt, dass, wenn er wirklich gute Leute möchte, er auch etwas anbieten muss. Letztendlich würde er ohne diese Mitarbeiter bald auch keine Gäste mehr zu betreuen haben oder trotz des hervorragenden Angebots die vorhandenen Mitarbeiter verlieren.

Der alte Satz „if you pay peanuts you get monkeys” ist heutzutage fast schon zu harmlos. Das gesamte Umfeld muss passen, um gute Leute zu finden und zu halten. Genau das setzt dieser Hotelier perfekt um.

So wie diese beiden doch sehr unterschiedlichen Unternehmen aus der Gastronomie gibt es in allen Branchen erfolgreiche und weniger erfolgreiche Zugänge. Überlegen Sie einfach für sich, ob und wie diese Geschichte Ihnen vielleicht hilft. Wir freuen uns wieder auf Ihr Feedback.