Der Kampf um die besten Mitarbeiter ist voll im Gange. Was jetzt über Sieg oder Niederlage entscheidet, ist die Unternehmenskultur.
Leider haben es noch nicht alle Unternehmer erkannt, aber der Arbeitsmarkt hat sich zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Aus diesem Grund muss Unternehmenskultur einen wesentlich größeren Stellenwert bekommen.
Der Arbeitsmarkt ist nicht mehr derselbe: In den vergangenen Jahren konnten sich Unternehmen ihre Mitarbeiter relativ leicht aussuchen. Jetzt haben wir einen Arbeitnehmermarkt – und dieser Trend wird nicht nur bleiben, er wird sich auch verstärken.
Warum sich der Arbeitsmarkt so stark verändert hat
Warum ist das so? Die Generation der Babyboomer verlässt nach und nach den Arbeitsprozess und die nachfolgenden Jahrgänge haben einen ganz anderen Zugang zum Leben. Aufgewachsen in einer immer mehr vernetzten Welt, mit immer mehr Vergleichsmöglichkeiten, stellen sie ganz neue Ansprüche an sich selbst, ihren Arbeitgeber und ihr Leben.
Die meisten Unternehmen denken, dass es mit Homeoffice getan ist, das ja durch die Coronapandemie tatsächlich in kürzester Zeit in der allgemeinen Arbeitswelt Einzug gehalten hat. Aber das ist bestenfalls der Anfang. Die Möglichkeiten und Chancen sind größer, als die meisten auf dem Radar haben und viele zukünftige Entwicklungen zeichnen sich erst langsam am Horizont ab.
Unternehmenskultur wird zu einem der wichtigsten Themen
Wie bereits angedeutet, waren die durch Corona bedingten Veränderungen erst der Anfang, das große Beben steht noch bevor. In den USA betrifft die große Kündigungswelle „Great Resignation“ bereits alle Branchen stellt und sämtlich Arbeitgeber vor vollkommen neue und vor allem riesige Probleme stellt.
Wie üblich sind die USA uns mit solchen Entwicklungen immer ein paar Jahre voraus, doch ob es diesmal tatsächlich Jahre dauern wird, bis auch in heimischen Betrieben dieselben Herausforderungen anstehen, muss bezweifelt werden. Die auslösende Gemengelage ist nämlich da wie dort gleich. Ein Generationenwechsel, neue Technologien, ein neues Verständnis von Umwelt und vom Leben im Allgemeinen ist zumindest in allen westlichen Gesellschaften gleich und trifft auch zum selben Zeitpunkt ein. Leider sind die meisten Unternehmen absolut nicht darauf vorbereitet.
Wie muss man auf diese Veränderungen reagieren? Die passenden Rahmenbedingungen müssen natürlich von der Politik geschaffen werden. Die wirklichen Herausforderungen müssen allerdings die Unternehmer bewältigen. Sprich: Ihre Unternehmen für Talente und Fachkräfte attraktiv machen.
Was wir jetzt am Arbeitsmarkt wirklich brauchen, ist eine Revolution der Unternehmenskultur. Unternehmen müssen sich zumindest verändern, besser aber völlig neu aufstellen. Ihre zukünftigen Mitarbeiter legen immer mehr Wert auf Arbeitgeber, die passende Werte leben und sind jederzeit zu einem Wechsel bereit, wenn das nicht der Fall ist. Corona war der Anfang, praktisch die erste Welle. Was nun folgen wird, lässt sich mit einem Tsunami vergleichen.
Die aktuelle Kündigungswelle in den USA zieht sich schon über das ganze Land. Unabhängig von der Branche. Arbeitgeber stehen vor massiven Problemen. Und auch Österreich ist vor so einer Entwicklung nicht gefeit.
Wie heftig die Konsequenzen aus Fachkräftemangel und der alternden Gesellschaft werden können, ist aber noch immer nicht bei den Unternehmen angekommen. Nur ca. 50 % regen die Arbeitnehmer dazu an, Eigenverantwortung zu entwickeln. Sowohl wenn es um Entscheidungen, die Arbeit per se oder Zeiteinteilung geht. Unternehmen, die in diesem Zustand verharren, werden die großen Verlierer der nächsten Jahre sein. Wichtige Punkte für Arbeitnehmer sind jetzt:
- Eigenverantwortlich entscheiden und arbeiten
- Flexible Arbeitszeitmodelle (die Leistungsmessung nach Stunden ist mehr als antiquiert)
- Gestaltungsmöglichkeiten in den eigenen Bereichen
- Offene Fehlerkultur
- Und einiges mehr
Wer sich darauf einstellt und den Mitarbeitern diese Pluspunkte bietet, hat einen riesigen Vorsprung gegenüber dem Mitbewerb.
Unternehmenskultur ist inzwischen wesentlich mehr als ein reiner Wohlfühlfaktor. Sie entscheidet, ob ein Unternehmen erfolgreich ist oder nicht.
Was sind die häufigsten Auslöser für einen Arbeitgeberwechsel?
Im Moment wechseln Mitarbeiter vor allem, wenn es um Gehalt oder Karrierechancen geht. Betriebsklima und Unternehmenskultur stehen aber schon an zweiter Stelle. Und sie werden immer wichtiger.
Unternehmen, die Unternehmenskultur und Organisationsarbeit nicht als Randerscheinung betrachten, sondern als wichtigen Teil ihrer Aufgabenbereiche, haben wachsen durchschnittlich zweimal so schnell wie ihre Mitbewerber. Der Weg zu einer lebendigen Unternehmenskultur ist nicht einfach, aber er ist notwendig. Wichtige Themen in diesem Bereich sind:
- Offene Kommunikation
- Laufendes Hinterfragen bestehender Strukturen und Prozesse und Adaptierung bei Bedarf
- Mitarbeitern Verantwortung übertragen und in die Prozessentwicklung einbinden
- v. m.
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