Freizeit oder Geld? Womit gewinnen Sie neue Mitarbeiter?

Freizeit oder Geld

Der alte Weg funktioniert nicht mehr. Karriereversprechen, hohe Gehälter usw. locken die GenZ nicht mehr in Ihre Unternehmen. Bleibt die Frage, womit Sie noch punkten können: Freizeit oder Geld?

Vielleicht gehören Sie ja auch zu den Vorgesetzten, die sich den Kopf darüber zerbrechen und insgeheim ein bisschen über die berüchtigte Generation Z lästern. Das ist die Generation, die lieber ihren privaten Interessen folgt, als sich für eine Firma aufzureiben und die besten Jahre des Lebens der Karriere opfert, die – wie wir aus Erfahrung wissen – oft allzu abrupt endet.

Was die Generation Z wirklich will

Vier-Tage-Woche, freie Zeit für Hobbys, Freunde und Familie – und so wenig wie möglich arbeiten. Das ist das Klischee. In Wirklichkeit ist es allerdings doch etwas anders. Denn es geht nicht darum, wenig zu arbeiten – sondern vielmehr darum, in der Arbeit einen Sinn zu sehen. Das stupide Schema F lockt niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.

Natürlich kommt noch ein großer Freiheitsdrang dazu. Da geht es aber vor allem darum, selbst zu entscheiden. Freizeit oder Geld – und das möglichst flexibel.

Wie kann ein Unternehmen das System Freizeit oder Geld anbieten?

Zugegeben, es ist nicht ganz einfach. Aber wer wirklich gute Leute will, muss sich etwas überlegen. Natürlich ist es nicht möglich, die Arbeitseinteilung komplett den Angestellten zu überlassen. Das Unternehmen wäre wahrscheinlich in kürzester Zeit handlungsunfähig. Aber trotzdem gibt es immer einen gewissen Spielraum. Und mit der richtigen Portion Eigenverantwortung finden auch die Mitarbeiter die richtige Balance.

Dazu kommt noch ein anderer Effekt: Wenn sich Ihre Leute wohl fühlen, werden sie ihren Arbeitsplatz nicht durch irrationale Entscheidungen gefährden. Für einen guten Boss ist man auch gerne loyal. Schwierig wird es dort, wo der Wunsch nach mehr Freizeit wegen fadenscheiniger Ausreden abgeschmettert wird und keinen echten Sinn macht.

Bieten Sie Alternativen zum üblichen Arbeitszeitmodell

Eine Möglichkeit, Ihrem Team größtmögliche Freiheit zu gewähren, ist das optionale „Kaufen“ von zusätzlichen Urlaubstagen. Ihre Leute können sich aussuchen, ob sie einen Teil der Überzahlung als Urlaub konsumieren wollen.

Wenn also jemand eine oder zwei Wochen Urlaub pro Jahr will, reduziert sich das Gehalt um den entsprechenden Anteil (wichtig: Niemals unter den Kollektivertrag fallen!). Natürlich müssen Sie einige rechtliche Aspekte dabei beachten. Die Überstundenpauschale dürfen Sie dabei zum Beispiel nicht reduzieren. Am besten, Sie klären die Fakten vorab mit einer fachkundigen Person und lassen einen Gehaltsschlüssel ausarbeiten, der vollkommen transparent kommuniziert wird.

Die entsprechenden Vereinbarungen „Freizeit oder Geld“ müssen übrigens nicht auf Dauer bindend sein. Sie können sie jedes Jahr neu abschließen. Wenn zum Beispiel ein Mitarbeiter heiraten will, gerade ein Haus renoviert oder Nachwuchs erwartet, kann der zusätzliche Urlaub sehr reizvoll sein. Im Jahr darauf wird vielleicht doch eher das zusätzliche Geld gebraucht. Deshalb ist es sinnvoll, die Wünsche Ihrer Leute im Rahmen der Mitarbeitergespräche herauszufinden und jedes Jahr eine entsprechende Vereinbarung aufzusetzen.

Fazit

Vielleicht erscheint Ihnen diese Möglichkeit zeitraubend und kompliziert. Aber langfristig lohnt sie sich. Denn damit binden Sie gute Schlüsselarbeitskräfte an Ihren Betrieb. Und finden viel einfacher zusätzliche, ausgezeichnete Mitarbeiter – jedenfalls, wenn Sie diese Option auch in Ihren Stellenanzeigen in den Mittelpunkt rücken.