Wenn Sie gerade über ein Großraumbüro nachdenken, lassen Sie es! Sie tun damit weder Ihren Mitarbeitern noch sich selbst einen Gefallen.
Stellen Sie sich vor, Sie sind in einer belebten Einkaufsstraße oder in einer vollen U-Bahn und wollen schnell ihre Mails checken. Fühlen Sie sich dabei wohl? Wahrscheinlich nicht. Genauso geht es Menschen, die im Großraumbüro arbeiten müssen. Sie fühlen sich permanent beobachtet, die Geräuschkulisse lenkt sie ab und das Steinzeitgehirn ist permanent im Alarmzustand.
Was hat das Steinzeitgehirn mit dem Großraumbüro zu tun?
Es ist egal, wie entwickelt und fortschrittlich wir sind – unser Steinzeitgehirn tickt noch genauso wie vor 20.000 Jahren. Damals haben wir uns in Höhlen verkrochen, um uns sicher zu fühlen. Und bis heute fühlen wir uns geborgen, wenn der Raum um uns herum nicht allzu groß ist.
Das Großraumbüro vermittelt natürlich das Gegenteil. Und sorgt für eine permanente Anspannung, die unsere Fähigkeiten reduziert: Leistung, Ideen zur Problemlösung und Kreativität sinken drastisch – dafür verantwortlich ist der Adrenalinspiegel, der unser Gehirn in den „Kampf oder Flucht“-Modus versetzt.
Gesundheitliche Folgen – kostspielig und unnötig
Laut einer Studie der Universität Stockholm hat das Großraumbüro auch kostspielige gesundheitliche Folgen. Abgesehen von Bakterien und Viren, die fröhlich zwischen den Mitarbeitern herumspringen, sorgen auch die psychischen Belastungen für körperliche Probleme wie. Das Ergebnis der Studie: In Großraumbüros gibt es DOPPELT so viele Krankenstandstage als in kleinen Büros.
Die Hochschule Luzern führte zu diesem Thema Befragungen durch. Auch dieses Ergebnis ist alarmierend: 38 % der Befragten leiden an Müdigkeit, 17 % an Schlafstörungen, 16 % an einem „schweren Kopf“, 15 % an brennenden Augen und 14 % an Kopfschmerzen. Und: Je größer die Büros, desto stärker und häufiger sind die Symptome.
Je nach Mitarbeiteranzahl können die Kosten für die Folgeschäden gravierend sein – und sie lassen sich leicht verringern. Wie? Ganz einfach: RAUS aus dem Großraumbüro!
Das Großraumbüro dient nur dem Ego eines schlechten Chefs
Warum aber hat sich das Großraumbüro damals durchgesetzt? Ganz einfach: Es entsprach in den 60er-Jahren dem selbstherrlichen Bild des Mannes und Ernährers. Der Chef thront über den Untergebenen, überwacht, befiehlt, ist unerreichbar (und kann sich wichtig fühlen). Er zelebriert also alle Eigenschaften, die wir heute mit einem schlechten Arbeitgeber in Verbindung bringen.
Denn wer diesem Bild des Chefs heute noch nacheifert, leidet im besten Fall an einer eklatanten Führungsschwäche.
Lesen Sie nächste Woche weiter, wenn wir die angeblichen Vorteile des Großraumbüros widerlegen!